Künstliches Kniegelenk vermeiden?
In einigen Fällen geht es sicherlich!
Nicht selten finden wir bei Patienten Achsabweichungen im Kniebereich (häufiger in Form des Buchstabens "O", seltener in Form des Buchstabens "X"). Richten wir in diesen Fällen die Extremitätenachse rechtzeitig aus, können wir die Implantation einer Totalendoprothese entweder ganz verhindern oder zumindest um viele Jahre verzögern.
Posttraumatische Zustände, die mit Schäden an Bändern, Menisken oder Gelenkflächen (Knorpel oder sogar Knochen) einhergehen, führen häufig zu einem Verschleiß des Knies. Nicht nur bei Kreuzbändern, sondern auch bei Seitenbändern ist eine rechtzeitige Rekonstruktion wichtig. Der fehlende Meniskus ist ein erhebliches Handicap für das Kniegelenk und die einzige Möglichkeit, wie die Entwicklung einer Arthrose zu verhindern, ist eine Meniskustransplantation. Auch die Rekonstruktion der Gelenkfläche ist von grundlegender Bedeutung für den künftigen Zustand des Knies. Wir führen verschiedene Arten der Knorpelrekonstruktionen durch oder verpflanzen bei tieferen Defekten auch Knochengewebe.
Ist ein Teil des Kniegelenks bereits verschleißt, bleibt oft nur die Implantation der entsprechender Teilendoprothese unter Erhalt der restlichen Gelenkteile. Neben der Teilendoprothese der Innenseite des Kniegelenks implantieren wir auch die Teilendoprothesen der Außenseite und die Teilendoprothesen des vorderen Teils des Kniegelenks (unter der Kniescheibe) durch. Teilendoprothesen erhalten im Gegensatz zu Totalendoprothesen die Biomechanik des Kniegelenks und stellen einen deutlich kleineren chirurgischen Eingriff dar.